Tag der sozialen Gerechtigkeit 20. Februar 202225. Februar 2022 Die soziale Frage ist eine der Größten in unserer Gesellschaft. Die Schere zwischen arm und reich geht immer weiter auseinander. Das kann man sich vor allem mit ein paar kurzen Fakten zur sozialen Gerechtigkeit vor Augen führen. Am interessantesten ist dabei, sich zuerst einmal die aktuelle Verteilung des Vermögens in Deutschland anzuschauen: Die reichsten zehn Prozent der Einwohner kommen auf circa 70 Prozent des Vermögens der Gesamtbevölkerung. Hier muss aber auch darauf hingewiesen werden, dass diese Verteilung nur geschätzt ist, da das Vermögen der reichsten 10 % sehr intransparent ist. Hier wäre auch schon der erste Ansatz, sozialer Gerechtigkeit ein Stück näher zu kommen, indem man Steuerflucht effektiv bekämpft. Generell ist auch der Ansatz von Bündnis 90/Die Grünen, hier einen Teil des Ausgleichs über eine gerechtere Steuerpolitik zu schaffen. Diese Situation hat sich im Übrigen durch die Corona-Pandemie weiterhin verschärft, denn das Vermögen der reichsten 10 % ist seit Pandemiebeginn laut Oxfam um 78 % gestiegen. (Quelle 1) Soziale Gerechtigkeit meint aber mehr als nur die bloße Verteilung des Vermögens. Zu sozialer Gerechtigkeit zählt z. B. auch das Thema Klimagerechtigkeit. Wenn man sich hier auch als Einstieg wieder die Verteilung des CO²-Ausstoßes ansieht, stellt man auch direkt wieder eine Ungerechtigkeit fest. Denn 52 % der weltweiten CO²-Emissionen gehen von den reichsten 10 % der Weltbevölkerung aus. Wenn man sich nun noch den CO²-Ausstoß des oberen Prozents anschaut stellt man eine noch größere Ungerechtigkeit fest. Denn der Pro-Kopf-Ausstoß beträgt hier 48 Tonnen CO², während es bei den untersten 50 % nur 0,6 Tonnen sind. (Quelle 2) Noch brisanter wird das Ganze, wenn man mit einbezieht, dass arme Menschen viel schlimmer von den Folgen des Klimawandels betroffen sind als reiche. Wir Bündnisgrünen wollen diese Ungerechtigkeit durch die CO² Abgabe zumindest innerhalb Deutschlands ausgleichen und sozial schwache Familien gezielt bei den höheren Belastungen unterstützen. Zu guter Letzt soll auch das Thema Bildungsgerechtigkeit nicht außen vor bleiben, denn gute Bildung schafft die Voraussetzung für sozialen Aufstieg. Leider ist es auch hier so, dass Kinder in sozial schwachen Familien weniger Chancen auf einen akademischen Abschluss haben. Hierzu gibt es auch statistische Erhebungen. Nur 24 % der Kinder, deren Eltern keinen akademischen Abschluss haben, studieren später. Wenn die Eltern einen Hochschul- oder Uniabschluss haben sind es 74 %. (Quelle 3) Quellen: Quelle 1: https://ursula-neumann.de/vor-dem-virus-sind-alle-gleich-und-jetzt-das-fuer-milliardaere-gleicht-die-krise-einem-goldrausch-oxfam/ Quelle 2: https://kontrast.at/co2-ausstoss-verursacher/ Quelle 3: https://www.focus.de/perspektiven/social-day-2021-bildunsgerechtigkeit-in-deutschland-wie-fair-ist-unser-land-wirklich_id_24299825.html