Ausbau der Bahnteilstücke Töppeln-Gera und Papiermühle-Hermsdorf bleibt weiter ungewiss

Landesregierung antwortet auf Kleine Anfrage von Astrid Rothe-Beinlich Mitte Januar hatte Astrid Rothe-Beinlich, grüne Landtagsabgeordnete mit Büro in der Geraer Heinrichstraße, die Landesregierung in einer Kleinen Anfrage nach dem Ausbau der Strecke von Töppeln bis Gera befragt. Die Ende Februar gegebene Antwort des Landesverkehrsministeriums warf eher mehr Fragen auf, als sie ausreichende Antworten gab. „Mittlerweile hat die Landesregierung an den Bund die Projekte für den Teil Schiene des neuen Bundesverkehrswegeplanes gemeldet – genug Gründe für eine neue Anfrage an die Landesregierung“, erklärt Rothe-Beinlich. Deshalb legte sie der Landesregierung weitere sieben Fragen vor, deren Antwort seit den Sommerferien vorliegt. Demzufolge hat die Landesregierung die beiden eingleisigen Teilstrecken Töppeln-Gera und Papiermühle-Hermsdorf der Mitte-Deutschland-Verbindung erneut für den Bundesverkehrswegeplan (BVWP) angemeldet. Die ganze Strecke von Weimar bis Gera und weiter nach Lehndorf soll elektrifiziert werden. Mit Herstellung der vollen Zweigleisigkeit und der Elektrifizierung könnten Geschwindigkeiten von 140 km/h bzw. 160 km/h mit Neigetechnik erreicht werden. „Wenn das realisiert werden würde, wäre Ostthüringen endlich vollwertig an den künftigen ICE-Knoten in Erfurt angeschlossen“, erläutert Astrid Rothe-Beinlich, Vizepräsidentin des Thüringer Landtages. „Leider ist unabsehbar, ob überhaupt eine Realisierung kommt, geschweige denn, wann.“ Vom Beschluß des ersten BVWP im Juli 1994 bis zu einem zweigleisigen Ausbau von zwei Teilstrecken zwischen Jena und Weimar bis Ende 2015 wird es schließlich ca. 21 Jahre dauern. „Wenn es in diesem Tempo weitergeht, würden die zwei eingleisigen Reststrecken vor Gera entsprechend wohl ca. 2036 fertig werden“, unkt Rothe-Beinlich. „Ich hoffe, daß die Landesregierung die Notwendigkeit des Ausbaues jetzt verinnerlicht hat und beim Bund endlich angemessen agiert.“ Zweifel daran sind aber angebracht: Eine Vorfinanzierung der Planung des Ausbaus, um die folgende Realisierung zu beschleunigen, eine in Sachsen praktizierte Maßnahme, lehnt das Ministerium Carius nämlich weiter ab. „Damit sendet die Landesregierung ein Zeichen an den Bund, das diese Trasse doch nicht ganz so wichtig ist“, kritisiert die grüne Landtagsabgeordnete, „das halte ich für grundfalsch.“ „An den Verbindungen zwischen Gera und Jena/Weimar/Erfurt wird sich in absehbarer Zeit nichts ändern. Stündlich wird es einen Regionalexpress und eine Regionalbahn geben. Ab Ende 2016, so haben es Deutsche Bahn und Landesregierung bekanntgegeben, werden täglich drei der Regionalexpresszüge durch Fernverkehrszüge ersetzt, die über Thüringen hinaus Richtung Ruhrgebiet fahren sollen,“ erläutert Astrid Rothe-Beinlich abschließend.

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