Alternativantrag zur Beschluss-Vorlage 65/2021: Anlage eines städtischen Bestattungswaldes

Mit der eingebrachten Beschluss-Vorlage 65/2021wird davon ausgegangen, dass ein tatsächlicher Bedarf zum Anlegen eines Bestattungswaldes besteht. Diesen Bedarf gilt es jedoch im ersten Schritt zu ermitteln, ehe finanzielle und personelle Ressourcen zur Konzeption und Umsetzung gebunden werden.

Weiterhin hat die Stadtverwaltung im September 2020 bereits eine Anfrage zum Thema beantwortet und mitgeteilt, dass die Schaffung eines kommunalen Bestattungswaldes mit erheblichem personellen sowie finanziellen Mehraufwand verbunden ist. Man hat angeboten zu prüfen, inwieweit die Friedhöfe Süd und Langenberg auch Baumbestattungen anbieten könnten. Diese Initiative der Fachleute aus der Stadtverwaltung soll durch den Alternativantrag unterstützt werden. Weiterhin sollen die Schaffung und der Betrieb durch privatwirtschaftliche Akteure geprüft werden, um die Stadtverwaltung ggf. zu entlasten.

Da die Schaffung eines Bestattungswaldes als alternative Form der Ruhestätte grundsätzlich befürwortet wird, hat unsere Fraktion einen Alternativantrag eingebracht:


Sitzung des Stadtrates am 16.06.2021

Alternativantrag zur Beschlussvorlage DS.-Nr.: 65/2021

Beschlussvorschlag

Der Oberbürgermeister wird beauftragt:

  1. den qualitativen sowie quantitativen Bedarf für die Einrichtung eines Bestattungswaldes oder vergleichbare Bestattungsorte zu ermitteln. Die Analyse beinhaltet mindestens

    a) die Abfrage von Bedarf sowie Erfahrungswerten bei in der Stadt niedergelassenen Bestattungsunternehmen

    b) die Auslastung bestehender Friedhöfe.
     
  2. auf Grundlage der Bedarfsermittlung geeignete Vorschläge zu machen, an welchen Standorten im Stadtgebiet und in welcher Trägerschaft der ermittelte Bedarf gedeckt werden kann. Berücksichtigt werden sollte dabei auch:

    a) die Möglichkeit der Schaffung von Alternativen zum Bestattungswald mit geringerem organisatorischen, personellen und finanziellen Aufwand an bestehenden kommunalen Bestattungsorten

    b) die Möglichkeit, aufgrund des organisatorischen, personellen und finanziellen Aufwands die Schaffung eines Bestattungswaldes einem privatwirtschaftlichen Betreiber wie z. B. der FriedWald GmbH oder RuheForst GmbH zu überlassen bzw. zu übertragen.
     
  3. in Folge der Ermittlung von Bedarf und etwaigen geeigneten Standorten die Wirtschaftlichkeit sowie den Nutzwert aller bestehenden Optionen zu betrachten. Hierbei sollten die rechtlichen Rahmenbedingungen, naturschutzfachliche und forstwirtschaftliche Belange, der Themenkomplex Barrierefreiheit und Erreichbarkeit für Menschen mit Mobilitätseinschränkung sowie ggf. weitere sachdienliche Gesichtspunkte berücksichtigt werden.
     
  4. dem Stadtrat im ersten Quartal 2022 das Ergebnis der Prüfung vorzulegen.
     
  5. dem Stadtrat im zweiten Quartal 2022 eine etwaige Beschluss-Vorlage mit einer Durchführungs-Konzeption zur Beschlussfassung mit vorheriger Beratung in den Fachausschüssen vorzulegen.

Nils Fröhlich, Fraktion BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN

Monika Hofmann, SPD Fraktion

Ingo Kaschta, DIE PARTEI

[Alternativantrag zum Download]

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