Erneuerbare Energien – eine Perspektive für Gera

Die Energiewende ist in aller Munde, aber was bedeutet sie für Gera? Wo liegen Potenziale und Herausforderungen? Wie können Unternehmen und Bürger*innen davon profitieren?

Am 08.11. luden Laura Wahl (Mitglied des Landtags) und Nils Fröhlich (Mitglied des Stadtrats Gera) zur Veranstaltung ‚Energie in Gera im Wandel – Erneuerbare Energien für uns und unsere Stadt‘ ein, um diese und weitere Fragen zu diskutieren. Auf dem Podium waren Andreas Schricker (WBG Aufbau), Michael Dobritz (Bürgerenergie Gera) und Marcel Weiland (ThEGA) zu Gast. Zudem waren die Besucher*innen der Veranstaltung aufgefordert, sich am Gespräch zu beteiligen, was aktiv genutzt worden ist.

In seinem Einführungsvortrag wies Herr Weiland auf die Potenziale und gesetzlichen Ziele in Thüringen hin und betonte die finanziellen Vorteile für Kommunen, die den Ausbau erneuerbarer Energien eigenständig vorantreiben. Herr Dobritz und Herr Schricker berichteten von umgesetzten Projekten in Gera sowie von Herausforderungen, wie bauliche und bürokratische Hürden. Auch fehlendes Interesse in der Bevölkerung stellt eine Schwierigkeit dar. Partizipationskonzepte, staatliche Anreize und Vorgaben, Verhältnismäßigkeit und Erfolgsbilanzen wurden teilweise kontrovers diskutiert.

Laura Wahl betont rückblickend, dass rechtliche Vereinfachungen dringend geboten sind: „Energy Sharing ist hier ein Weg, an dessen Umsetzung der Bundeswirtschaftsminister intensiv arbeitet. Wichtig ist, dass gerade auch Wohnungsgesellschaften die Verantwortung für ihre Dachflächen nutzen und – wo technisch möglich – PV-Anlagen installieren lassen. Auch ist die Ermöglichung von Balkonanlagen geboten, um Mieter*innen auf direktem Weg in die Lage zu versetzen, ihre Stromrechnung zu reduzieren.“

Gemeinsam mit Frau Wahl moderierte Nils Fröhlich das Gespräch. Sein Fazit des Abends: Der aktive Ausbau der Erneuerbaren Energien kann zum großen Gewinn für unsere Stadt werden. Sowohl finanziell als auch durch Standortvorteile für Unternehmen. Regionale Energie zieht Unternehmen an. Bürgerenergie, Mieterstrom und verschiedene Beteiligungsformen ermöglichen es, dass alle vom Ausbau profitieren. Die Rahmenbedingen in Gera sind gut. Partner wie die Bürgerenergie und erfahrene Berater, wie die ThEGA stehen zur Verfügung. Für einen effizienten Umbau des Wärmesektors wird die Kommunale Wärmeplanung zur entscheidenden Voraussetzung. Klar ist aber schon jetzt: Die Wärmewende als Teil der Energiewende wird viel Strom brauchen. Der Ausbau der regenerativen Stromerzeugung sollte daher besser heute als morgen beginnen.