Mutti hat nen Minijob – Über die Arbeitsmarktsituation von Frauen in Thüringen

Zwischen internationalem Frauentag und „Equal Pay Day“ diskutierte Astrid Rothe-Beinlich, im Rahmen der Veranstaltungsreihe Lemb im Gespräch, in Gera über die Arbeitsmarktsituation von Frauen in Thüringen. Wolfgang Lemb, Landtagsabgeordnetenkollege der SPD aus Gera, lud zu einer Veranstaltung im Rahmen seiner Gesprächsreihe in das Comma in Gera ein. 25 Menschen, darunter 12 Männer verfolgten Vorträge und anschließende Diskussion. Den Spätnachmittag eröffnete Diplom-Soziologin Karen Schierhorn von der FSU Jena mit einer kurzen Einführung, in der das Augenmerk vor allem auf den Gründen für die Häufung von Frauen in atypischen Beschäftigungsverhältnissen (Teilzeit-, geringfügige und befristete Arbeit) lag. Nach Frau Schierhorn übernahm Staatssekretär Jochen Staschewski vom Thüringer Wirtschaftsministerium das Mikrofon und erklärte, was die SPD in der Regierung für Maßnahmen ergriffen hat, und noch ergreifen will, um die Situation der Frauen zu verbessern. Vor allem das Thema Vereinbarkeit von Arbeit und Familie, spielte eine große Rolle und wird als Grundlage für eine faire Arbeitsmarktpolitik angesehen. Der letzte Impuls zur Debatte von Astrid Rothe-Beinlich geliefert. Ihr Augenmerk lag vor allem auf dem Bereich der Minijobs, in denen viele Frauen beschäftigt sind, obwohl sie lieber Vollzeit arbeiten würden. Die Einkommensarmut von heute ist die Altersarmut von morgen, umriss sie die Bedeutung der Thematik. Auch die Frage eines Mindestlohns von 8,50 Euro, um vor allem der Problematik vieler Nebenjobs entgegenzuwirken, wurde von ihr angesprochen. Als letzten Punkt sprach sie die Frage nach einer Frauenquote an, um vor allem in Führungspositionen die Zahl der Frauen zu vergrößern. Die Veranstaltung endete mit einer Podiumsdiskussion mit den genannten ReferentInnen, sowie Frau Thiel von der Stadtratsfraktion „Arbeit für Gera“ und Frau Penz von VERDI. Hier lag der Schwerpunkt dann speziell auf der Situation in Gera. Themen waren der Wegzug von jungen, gut ausgebildeten Frauen, die spezielle Situation der Kitas und ein allgemeiner Vergleich mit Jena.

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